Sonntag, 26. März 2017

Rezension "Der Grüne Palast"




Titel: Der Grüne Palast
Autor: Peggy Hohmann
Gerne: Historischer Roman/ Frauenroman
Verlag: List Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Erscheinung: März 2017
Länge: 378 Seiten

Portrait zum Autor:
Peggy Hohmann, promovierte Fachärztin für Radiologie, lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Leidenschaft ist die Literatur- und Kulturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, bisher hat sie Drehbücher und Theaterstücke verfasst. Der grüne Palast ist ihr erster Roman.


 Inhalt:
 Eine Geschichte von Freiheit und Liebe

Wien, 1816: Gräfin Lazansky wird beauftragt, Erzherzogin Leopoldine nach Brasilien zu begleiten. Vor ihnen liegt eine aufregende und zugleich beschwerliche Reise ans andere Ende der Welt. Die junge Gräfin ist wenig erfreut, dass auch Fürst Metternich mit von der Partie ist. Der kluge politische Kopf gilt am Hof als skrupelloser Schürzenjäger. Er war es auch, der die Hochzeit mit dem portugiesischen Thronfolger für Leopoldine eingefädelt hat. Was die Frauen nicht ahnen: Seine Beschreibungen des fernen Paradieses erweisen sich als eine große Lüge.


Eigene Meinung:
Der Grüne Palast war der erste Roman in Briefform, den ich gelesen habe. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob die Charakteren einer solchen Schreibform ausreichend beschreiben werden könne, sodass die Geschichte mich fesselt und die Charakteren authentischen wirken. Aber meine Bedenken waren unbegründet. Die Briefe hatten je nach Verfasser ihren eigenen Schreibstil und persönliche Note, wodurch man allein daran merkte, wer ihn geschrieben hatte. Die meisten Briefe schwollen von Gefühlen geradezu über und ich konnte mich mühelos ins Geschehen einfinden. 


Die zwei Protagonisten sind die Erzherzogin Leopoldine von Österreich und dessen Erzieherin Gräfin Lazansky. Leopoldine soll den portugiesischen Thronfolger heiraten, der im Exil in Brasilien lebt. So machen sich die Frauen auf in ein fremdes Land. Das Land, die Kultur und die Erlebnisse dort prägen beide sehr. Leopoldines Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau wird in den Briefen toll dargestellt, ohne eine direkte Charakterisierung zu liefern. Der Leser hat nur die persönlichen Meinungen der anderen Charaktere, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Aber trotzdem wächst mir vor allem Leopoldine sehr an Herz, die von einem unsicheren Mädchen zu einer Frau heranwächst, die mutig, selbstsicher ist, sich für die Armen in Brasilien stak macht und sich gegen einen egoistischen und gewalttätigen Ehemann versucht durchzusetzen. 


Der historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Mit vielem sprachlichen Geschick hat die Autorin eine tiefgründige und gefühlvolle Geschichte geschrieben, die ganz ohne Erzähler auskommt.

Das Ende war mir etwas zu abrupt. Gerne hätte ich noch mehr von den Nebencharakteren erfahren, wie dessen Leben weitergeht und auf die Geschehnisse reagieren. Ziemlich am Ende merkte ich auch erst wie gut mir das Buch tatsächlich gefällt, eben weil ich gerne noch weitergelesen hätte.


Bewertung:
Ein toller, sehr gefühlvoller Roman über zweit starke Frauen, der mich positiv überrascht hat.

4 von 5 MB’s.


Liebe Grüße
Eure

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