Titel: Maestra
Autorin: L.S. Hilton
Gerne: Erotik
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-06051-6
Format: Paperback,Taschenbuch,E-Book
Erscheinung: Mai 2016
Länge: 348 Seiten
Portrait zur Autorin:
L.S.
Hilton wuchs in Nordengland auf, studierte Englische Literatur in
Oxford und anschließend Kunstgeschichte in Paris und Florenz. Danach
zog es sie nach Key West, New York, Paris und Mailand, wo sie als
Journalistin, Kunstkritikerin und Rundfunksprecherin arbeitete. Vor
Kurzem ist sie nach England zurückgekehrt. Sie lebt mit ihrer
Tochter in London.
Quelle,
Leseprobe und mehr auf Piper Verlag
Inhalt
„Maestra“ hadelt von Judith
Rashleigh , die in einem renommierten Auktionshaus arbeitet, jedoch
nur Handlangerarbeiten für ihre Vorgesetzten erledigt, und daher in
einem „Club“ anfängt, um sich etwas dazu zu verdienen. Nach dem
ihr im Auktionshaus gekündigt wird, nutzt sie die Großzügigkeit
reicher Männer aus, um ein neues Leben mit viel Geld und harten Sex
zu führen. Dabei ist sie bereit auch über Leichen zu gehen, um das
zu bekommen, was sie will.
Meine Meinung
Der Prolog zeigt tiefe Einblicke in die
Swingerszene, welche im weiteren Verlauf immer wieder Schauplatz sein
wird.
Der Text ist leicht und verständlich
geschrieben, jedoch wirkt die Geschichte von Kapitel zu Kapitel immer
mehr wie ein Touristenreiseführer durch Italien und Frankreich.
Hilton berichtet umfangend von der Wirkung der einzelnen Städte,
wodurch die Protagonistin leicht in den Hintergrund gerät. Auch die
genauen Analysen der Kunstwerke können vor allem auf Kunstleine
sehr uninteressant und ermüdend wirken. Genauso wirkt die häufige
Auflistung von Markennamen auf mich eher wie ein extravaganter
Shoppingratgeber, als eine passende Beschreibung der Umgebung. Die
Verehrungen der Kunst, der Städte und der Shoppingtrips werden nur
durch harte, manchmal auch ekelerregende Sexszenen und gefühllosen
und brutalen Morden unterbrochen. Bis zur letzten Seite versuchte ich
herauszufinden, warum Judith so emotionslos, kalt und
unberechenbar ist, doch jeder psychologische Ansatz wird von Hilton
zunichtegemacht. Sie verabscheut die Oberflächlichkeit der Reichen,
spielt aber ihre Rolle möglichst perfekt, damit sie dazugehört. Sie
wickelt Männer um ihren Finger, um Informationen oder Geld zu
bekommen und zögert auch nicht eine Sekunde Menschen zu töten und
ihre Leichen verschwinde zu lassen, wenn sie sich dadurch einen
Vorteil verspricht. Sie fürchtet sich davor überführt zu werden
und lebt daher ein Leben mit kaum Sozialkontakten, zeigt aber
keinerlei Reue oder Schuld, für das was sie getan hat...
Eine herausragende Entwicklung der
Protagonistin ist nicht zu erkennen, außer, dass sie ihre perverse
und brutalen Phantasien freier auslebt.
Hiton's Roman wandelt sich im Verlauf
der Geschichte vom Frauenroman mit künstlerischen Schwerpunkt zu
einem Erotik/Thriller-Mix einschließlich eines kurzen Techtelmechtel
mit einer Liebesgeschichte a la Bonny und Clyde.
Vom Ende war ich noch mehr enttäuscht
als von der eher faden Gesamthandlung. Es war weder überraschend
noch emotional oder schockierend.
Fazit
Wie ihr wahrscheinlich in meinem Text
mitbekommen habt, bin ich maßlos enttäuscht von diesem Buch. Ich
hatte in diversen Buchvorstellung in Zeitschriften o.ä. nur
positives über „Maestra“ gelesen und war so froh, als ich ein
Rezensionsexemplar ergattern konnte. Aber die Geschichte, die mir
anfangs wirklich gefallen hatte , eine junge Frau, die im Job nicht
weiterkommt, zum Escort-Girl wird und einem Kunstbetrug auf die
Schliche kommt, klang vielversprechend, entwickelte sich aber zu
einem oberflächlichen „Thriller“, wenn man das überhaupt so
nennen kann, ohne Tiefe, ohne Gänsehautmomente oder überraschende
Wendungen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen